Die Germanen
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Relligion der Germanen

Über die Religion der Germanen ist auch nur sehr oberflächliches bekannt. Auf jeden fall wurden die Germanischen Götter nicht in Stein eingeschlossen. Heißt sie haben ihre Götter nicht in Tempeln verehrt sondern unter freiem Himmel an geheiligten und geweihten Orten. Sie waren für die Germanen weder vollkommen noch unsterblich. Auch war ihre Verehrung bei weitem keine Unterwerfung den Göttern gegenüber. Gaben die Germanen ihren Göttern eine Opfergabe, so erwarteten sie auch eine Gegengabe.
Das Schicksal war die alles bestimmende Macht bei den Germanen, auch die Götter waren dem Schicksal unterworfen.
Man glaubte an ein Leben nach dem Tod. Die im Kampf gestorbenen Helden wurden von den Walküren nach Walhalla gebracht und hatten ein gutes Leben. Alle anderen kamen ins Reich der Hel und mussten ein Leben in Dunkelheit führen. Diejenigen, die etwas Schuldhaftes getan hatten erwartete ein Leben voller Schmerzen.

Götter der Germanen

Die germanischen Götter werden in zwei Geschlechter unterteilt, in die Asen und in die Wanen. Die größte Gruppe bilden die Asen, an deren Spitze Odin bzw. Wotan steht. Alle Götter weisen menschliche Eigenschaften auf, und keiner von ihnen ist unfehlbar.
Diese Götter werden alle während der Götterdämmerung oder Ragnarök (Verhängnis der Götter) sterben. Die Götterdämmerung ist der letzte Kampf vor dem Weltuntergang. Später wird die Welt wie unberührt wieder neu entstehen. Und die Asen sammeln sich auf dem Idafeld. 

Nicht bei jedem Germanischen Völkerstamm waren alle Götte bekannt oder wurden alle Gleichermaßen verehrt.

Die Aasen

 Wodan / Odin
Oberster der Germanischen Götte, und somit der Fürst der Götter und Menschen. Er ist der Gott des Krieges und der Weisheit, der Erfinder der Runen und der Gott der Magie, sowie der Poesie. Auf seinen Schultern sitzen die beiden Raben Hugin (Gedanke) und Munin (Erinnerung). Sie sind seine Kundschafter. Geri (der Gierige) und Freki (der Gefräßige) sind zwei Wölfe, die ihn wie Hunde begleiten. In der rechten Hand hält Odin seinen Speer. Oft ist er auf seinem achtbeinigen Pferd, Sleipnir, unterwegs. Er ist der graue Wanderer, der durch die Welten streift, immer auf der Suche nach Wissen und Erkenntnis. Er ist überall dort zu finden, wo es Krieg gibt oder wo es gilt, einen Krieg anzustiften. Er ist der Beschützer aller Helden. Einst opferte Wotan ein Auge, um aus dem zeitlosen Brunnen der Weisheit kosten zu dürfen, was ihm die ewige Innenschau eröffnete.
 
Frigg / Frija
Frigg oder Frija ist Wotans Gemahlin. Sie ist die Göttin des Haushalts und der Ehe. Sie beschützt die häusliche Arbeit, vor allem das Spinnen und Weben. Sie verhilft auch zu Kindersegen. Frigg ist aber auch die Schicksalsseherin, die alles weiß und beobachtet. Als Holda, Frau Freke oder Berchta erscheint sie unter den Menschen, durch sie werden die eifrigen Frauen belohnt und die faulen bestraft.
 
Donar / Thor
Thor/Donar ist der Gott des Gewitters, des Donners. Er ist der Kämpfer gegen die Riesen, der als großer Mann dargestellt wird, mit großer Körperkraft und aufbrausendem Temperament, der aber auch gutmütig und treuherzig sein kann. Seine Waffe ist ein Hammer, der Mjöllnir genannt wird. Dieser Hammer besitzt die Gabe, immer wieder in die Hand des Werfers zurückzufliegen. Wenn er mit seinem Wagen umherfährt, der von Ziegenböcken gezogen wird, sendet er Regen auf die Erde. Und so ist er auch der Schutzgott der Bauern.
 
Tyr / Ziu
Tyr oder Ziu ist der größte Kämpfer unter den Göttern. Er ist der Himmels- und Kriegsgott. Er kämpft mit seinem Schwert, dass er einarmig führen muss, da er einen Arm im Kampf mit dem Fenriswolf verloren hat.
 
Loki
Loki ist kein Ase, Er stammt von dem Geschlecht der Riesen ab und ist Odins Blutbruder. Sein Element ist das Feuer. Loki ist der Unberechenbare, der, listig und heimtückisch wie er ist, den Asen so manches Mal hilft, doch er begeht auch Verbrechen, und letztendlich trägt er zum Untergang der Götter bei. Er ist der Schutzgott der Spitzbuben und Gaukler.
 
Baldur
Baldur ist der immer freundliche Gott des Frühlings. Der Liebling aller starb früh durch die Hand seines eigenen Bruders. Der hinterhältige Loki hatte dem blinden Hödur einen Pfeil aus einer Mistel gegeben und ihn veranlasst, auf Baldur zu schießen.
 
Iduna
Iduna ist die Göttin des Frühlingserwachens, der Jugend und der ewigen Erneuerung. Sie ist die Hüterin der heiligen Äpfel. Die Götter verspeisen diese Äpfel, um ewige Jugend zu bewahren. Sie ist die Gemahlin Bragis.

Die Wanen

Njörd
Njörd ist der König der Wanen. Er ist der Gott des Meeres und der Fruchtbarkeit. Seine Kinder sind Freyr und Freyja. Seine Frau ist die Riesentochter Skadi.

Freyr
Freyr, der Sohn Njörds, ist der Gott des Friedens, der Fruchtbarkeit und der Lust. Er reitet auf dem Eber Gullinbursti und reist mit seinem Schiff durch die Lüfte. Oft wird er mit einem Geweih und einem gewaltigen erigierten Phallus dargestellt. Freyr, der Herr oder Freier, ist der Herrscher über die Elfen und Naturgeister.

Freyja
Freyja, Freyrs Schwester, ist die Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit. Sie ist die Anführerin der Wallküren. Ihre ständigen Begleiter sind zwei Katzen. Bekleidet ist sie mit einem Federngewand, mit dem sie auch fliegen kann. Um den Hals trägt sie "Brisingamen", eine goldene Kette mit magischen Fähigkeiten, die von den Zwergen geschmiedet wurde.

Weitere Götter und wichtige Gestalten:

Bragi ist der Gott des Gesanges und der Dichtkunst. Er ist ein Sohn Odins und der Eroberer des Göttertranks.
 
Einherier sind die im Kampf gefallenen Toten, die Helden. Sie werden von den Walküren nach Walhall gebracht. Durch die Milch der Ziege Heidrun erhalten sie unendliches Leben. Sie sind die Hauptstreitmacht der Götter während der Götterdämmerung.
 
Folgegeister sind die Beschützer der Menschen. Jeder Mensch hat einen ganz persönlichen Folgegeist.
 
Fjörgin, der Vater der Frigg, ist ein Erdgott.
 
Forseti ist der Sohn Baldurs und der Streitschlichter und Richter.
 
Heimdall besitzt seherische Fähigkeiten und ist der Wächter der Bifröst-Brücke. Wenn Gefahr droht, bläst er in sein Gjallarhorn, um die anderen Götter zu warnen. Er ist der Erzeuger der Freien, Halbfreien und Unfreien, den germanischen Ständen.
 
Hel ist die Herrin des Totenreiches und die Göttin der Unterwelt. Sie ist eine Riesin.
 
Hödur ist der blinde Gott. Er ist der Bruder und Mörder Baldurs.
 
Hönir ist einer der Schöpfer der Menschen.
 
Jörd ist eine Erdgöttin.
 
Mimir ist der Herr über die Quelle der Weisheit.
 
Nanna ist die Gattin des Baldur. Beim Anblick seines Todes stirbt sie vor Schmerz.
 
Nerthus ist eine Fruchtbarkeitsgöttin.
 
Nornen sind Schicksalsgöttinnen. Sie spinnen die Schicksalsfäden und verteilen Glück und Unglück. Die drei Schwestern heißen Urd/Vergangenheit, Werdandi/Gegenwart und Skuld/Zukunft.
 
Signy ist Lokis Gemahlin. Sie bleibt auch im größten Unglück treu an seiner Seite.
 
Sif ist die Gemahlin des Thor. Sie hat goldenes Haar und gilt als sehr lieblich. Sie ist eine Erntegöttin.
 
Skadi ist eine Riesin. Sie ist die Gemahlin Njörds und wird als Winter- und Jagdgöttin verehrt.
 
Uller ist ein Gott des Winters. Er ist ein Jäger und Schneeschuhläufer.
 
Wali, ein Sohn Odins, ist der Rächer Baldurs.
 
Walküren waren ursprünglich Totendämonen. Sie sind die Dienerinnen Odins. Sie tragen ein Schwanenhemd und können sich mittels dessen in Schwäne verwandeln. Zum Baden legen sie dieses Hemd ab. Wer solch ein Hemd erhaschen kann, der erhält auch die dazugehörige Jungfrau.
 
Widar ist ebenfalls ein Sohn Odins.